Einführung
Rust ist eine sehr junge Sprache auf dem Gebiet der Systemprogrammierung. Die erste stabile Version erschien im Jahre 2015, angekündigt wurde sie aber bereits 2010. Sie vereint unterschiedliche Programmierparadigmen, nämlich aus der funktionalen, der objektorientierten und der nebenläufigen Programmierung. Dies führt dazu, dass Programmierer anderer Programmiersprachen schnell vertraute Elemente finden werden, zugleich aber auch von jenen Paradigmen, die sie nicht kennen, abgeschreckt sein mögen.
Installation
Für die Installation von Rust steht ein Installationsprogramm zur Verfügung, das von dieser Internetseite für 32- und 64-Bit-Systeme heruntergeladen werden kann.
Falls das Windows Subsystem for Linux verwendet wird, sollte curl
für die Installation verwendet werden. Die im Terminal einzugebende Anweisung lautet:
curl --proto '=https' --tlsv1.2 -sSf https://sh.rustup.rs | sh
Nach einem Doppelklick auf die Installationsdatei öffnet sich das Windows Terminal. Standardmäßig ist „Proceed with installation“ ausgewählt, so dass die Installation mit Bestätigung der Enter-Taste startet. Alternativ könnte die Installation aber auch angepasst werden.
Falls auf eurem System keine MSVC Build Tools for Visual Studio installiert sind, werdet ihr aufgefordert, Visual Studio 2022 (oder neuer) zu installieren.
Wenn schließlich alle erforderlichen Komponenten heruntergeladen und installiert wurden, erscheint die Mitteilung „Rust is installed now. Great!“
Nach der Installation
Sobald die Installation von Rust abgeschlossen wurde, stehen drei neue Befehle zur Verfügung. Es bietet sich an, im Terminal alle drei Befehle mit der Option --version
auszuführen, um sicherzustellen, dass die Installation erfolgreich war:
rustc --version
rustdoc --version
cargo --version
Bei rustc
handelt es sich um den Compiler von Rust.
Mit rustdoc
ist es möglich, Dokumentationen zu erstellen (im HTML-Format). Das zentrale Verwaltungstool für die Kompilierung sowie für die Pakete ist cargo
. Der Compiler kann zwar mit rustc
gestartet werde, in der Regel sollte aber cargo
der Vorzug gegeben werden.
Ein neues Rust Projekt anlegen
Mit cargo
wird das Grundgerüst für ein neues Projekt bzw. Paket angelegt. Nachfolgende Anweisung erstellt das Paket „hello“:
cargo new hello
Dies erzeugt einen neuen Ordner mit gleicher Bezeichnung. Darin befindet sich neben der Datei „Cargo.toml“ ein Unterordner mit dem Namen „src“. Wie der Name vermuten lässt, liegen in diesem Verzeichnis die Code-Dateien. Am Anfang ist es nur eine Datei: „main.rs“
hello
|
|--Cargo.toml
|--src
|-- main.rs
Die Datei main.rs
Werfen wir einen Blick in die Datei „main.rs“, die sich im Unterverzeichnis „src“ befindet. Dazu wechseln wir im Terminal mit cd
zunächst in das Projektverzeichnis:
cd hello
Nach dem Wechsel in dieses Verzeichnis kann jetzt Visual Studio Code mit dem Befehl
code .
gestartet werden.
Die Datei „main.rs“ enthält nur drei Zeilen Code:
fn main() {
println!("Hello, world!");
}
Dabei handelt es sich um die Funktion main()
— eingeleitet durch das Schlüsselwort fn
–, die die Aufgabe hat, mittels des Makros println!()
(zu erkennen an dem Ausrufezeichen) den Text „Hello, world!“ auszugeben.
Dieser Code kann im Terminal ausgeführt werden, das in Visual Studio Code über
> Terminal > Neues Terminal
gestartet werden kann. Die dortige Eingabe von
cargo run
oder kürzer
cargo r
führt dazu, dass der Code kompiliert und das Programm ausgeführt wird. Im Ergebnis erscheint „Hello, world!“.
Außerdem wird ein weiteres Unterverzeichnis mit dem Namen „target“ hinzugefügt. Es enthält im Unterverzeichnis „debug“ die vom Compiler erstellten Dateien, unter anderem auch das ausführbare Programm „hello.exe“.
Die im Rahmen des Build-Prozesses erstellten Dateien können mit
cargo clean
wieder entfernt werden; das Verzeichnis „target“ wird dabei gelöscht.
Soll nur der Build-Prozess durchgeführt werden, ohne das Programm auszuführen, ist folgender Befehl zu verwenden:
cargo build
Nützlich ist zudem folgende Anweisung:
cargo check
Damit lässt sich überprüfen, ob der Code etwaige Warnungen oder Fehler auslöst, mit anderen Worten, ob er sich kompilieren lässt. Eine ausführbare Datei wird dabei nicht erzeugt.
Wie Ihr mit Rust starten könnt, wißt Ihr nun. Wenn Ihr mehr zu Rust erfahren möchtet, solltet Ihr auf jeden Fall einen Blick in die offizielle Dokumentation werfen.
RustRover
Bei RustRover handelt es sich um eine sehr gute Entwicklungsumgebung für Rust, die in der Community Edition kostenlos zum Download zu Verfügung steht. Entwickelt wurde RustRover von JetBrains, die in der Vergangenheit für ihre IDEs bereits ein Rust-Plugin zur Verfügung gestellt hatten.
Weiterführende Links
Zuletzt aktualisiert am 4. Juni 2024