Visual Studio Code für die Python-Programmierung nutzen

Nachdem ich bereits einen Blog-Beitrag zur Nutzung von Sublime Text für die Python-Programmierung veröffentlicht habe, folgt nun ein Artikel zu einem anderen — mittlerweile weit verbreiteten — Editor: Visual Studio Code (VSCode) von Microsoft.

Python und VSCode installieren

Zunächst müssen Python und Visual Studio Code installiert werden. Linux-Nutzer können die Python-Version verwenden, die zusammen mit der jeweiligen Distribution ausgeliefert wird.

Für Windows- und Mac-Nutzer empfehle ich die Installation der jeweils aktuellsten Version von der Internetseite python.org.

Weitere Informationen zur Installation von Python findet Ihr in folgenden Artikeln:

Außerdem gibt es für die Installation von Python unter Windows 11 dieses Youtube-Video.

Die jeweils aktuellste Version von VS Code kann — für Linux, macOS und Windows — von der offiziellen Homepage heruntergeladen werden. Darüber hinaus bieten manche Linux-Distributionen (z.B. Linux Mint oder Ubuntu) die Möglichkeit, den Editor über den jeweiligen Paketmanager zu installieren. Bei manchen Distributionen (z.B. Ubuntu) ist die mitgelieferte Python-Version jedoch relativ alt. Dieser Artikel beschreibt, wie eine aktuelle Version unter Ubuntu kompiliert und installiert werden kann. Die Fedora-Distribution hat hingegen stets ein aktuelles Python an Bord.

Die Version für macOS funktioniert sowohl auf Intel- als auch auf M1-Macs.

Diejenigen, die VS Code auf einem Mac mit Apples M1-Chip verwenden möchten, müssen eine Insiders Edition herunterladen, und zwar „ARM64 Experimental“.

Extensions installieren

Show extensions in VSCode

Nach dem Start von Visual Studio Code sollte man zunächst die von Microsoft bereitgestellte Python-Extension installieren. Dazu wechselt man in die Extensions-Ansicht und gibt als Suchbegriff „Python“ ein. Es werden nun zahlreiche Extensions aufgelistet. Unterhalb der jeweiligen Bezeichnung findet sich der Herausgeber, der in diesem Fall „Microsoft“ heißt. Ein Klick auf „Install“ fügt nun die Extension zu VSCode hinzu.

Standardmäßig wird die englischsprachige Version von Visual Studio Code installiert. Falls Ihr als Sprache Deutsch bevorzugt, hilft das von Microsoft bereitgestellte „German Language Pack for Visual Studio Code“ weiter. Gebt einfach „German“ als Suchbegriff ein. Es sollte dann als eines der ersten Suchergebnisse erscheinen.

VSCode konfigurieren

Damit kann es im Grunde auch schon losgehen. Zuvor möchte ich aber noch auf die Konfigurationsmöglichkeiten hinweisen, die über command + , (macOS) oder ctrl + , (Linux/Windows) aufgerufen werden können. Hier kann man im Suchfeld einen Suchbegriff eingeben, zum Beispiel „Font“, falls die Schriftart geändert werden soll, und dann den jeweiligen Wert ändern. Alternativ öffnet ein Klick auf das Open-Settings-Symbol eine JSON-Datei, in der Ihr alle gewünschten Einstellungen eintragen könnt.

Show settings in VSCode

Die zu verwendende Schriftart sowie die Schriftgröße könnten beispielsweise wie folgt festgelegt werden:

{
    "editor.fontFamily": "Source Code Pro",
    "editor.fontSize": 16,
    "editor.fontWeight": "400"
}

Das Color Scheme könnte ebenfalls über die JSON-Datei konfiguriert werden. Mit folgenden Zeilen wird festgelegt, dass VSCode die Dark-/Light-Scheme-Einstellungen von macOS übernehmen soll. Außerdem wird das präferierte Light- bzw. Dark-Scheme definiert:

{
    // Change to the OS's color scheme
    "window.autoDetectColorScheme": true,
    "workbench.preferredDarkColorTheme": "Monokai",
    "workbench.preferredLightColorTheme": "Quiet Light"
}

Nach diesen allgemeinen Konfigurationsmöglichkeiten, möchte ich jetzt noch Python-spezifische Einstellungen ansprechen. Wenn eine Python-Datei geöffnet wird, findet Ihr unten links den verwendeten Interpreter. Falls auf Eurem System mehrere Python-Versionen installiert sind, kann über die Command Palette, die über Shift + command + p (macOS) oder Shift + Strg + p (Linux/Windows) aufgerufen werden kann, der Interpreter geändert werden. Gebt dazu

Python: Select Interpreter ein

und wählt anschließend den Interpreter Eurer Wahl aus.

Die Python-Extension hat auch eine Linter-Unterstützung mit an Bord. Am Beispiel von flake8 könnten in der Settings-Datei folgende Einstellungen hinzugefügt werden:

{
    // Enable linting
    "python.linting.enabled": true,
    "python.linting.flake8Enabled": true,
    // Path to flake8 executable
    "python.linting.flake8Path": "/Library/Frameworks/Python.framework/Versions/3.8/bin/flake8",
    // Flake8 Arguments
    "python.linting.flake8Args": ["--ignore=E501, E128", "--verbose", "--exclude=__init__.py"]
}

Den hier aufgeführten Pfad zu flake8 müsst Ihr freilich Eurem System entsprechend anpassen. Außerdem muss flake8 mit

$ pip3 install flake8 // macOS, Linux
$ pip install flake8   // Windows

installiert werden.

Mehr Informationen zum Thema Linting und flake8 findet Ihr in diesem Artikel.

Und nun kann es auch schon mit der Python-Programmierung losgehen. Weitere Informationen enthält die sehr ausführliche Dokumentation zu VSCode.

Pylance

Eine weitere nützliche Erweiterung ist Microsofts Pylance-Extension, die mit der Python-Extension zusammenarbeitet. Pylance ist darauf ausgelegt, als Language Server auf Basis des Language Server Protocols (LSP) zu arbeiten. Diese Erweiterung verbessert damit das Zusammenwirken von Visual Server Code und IntelliSense. Einmal installiert, werden beim Tippen von Code oder wenn man den Mauszeiger über Code bewegt, weitere Informationen angezeigt. Weitere Informationen findet Ihr auf der Internetseite zu Pylance.

Zuletzt aktualisiert am 12. April 2022