LaTeX ist eine Software mit der qualitativ hochwertige Dokumente erstellt werden können. Dabei wird LaTeX-Markup verwendet, eine Auszeichnungssprache, mit der der Inhalt und das Layout eines Dokuments beschrieben werden. Dafür kann ein herkömmlicher Testeditor zum Einsatz kommen. Mithilfe einer TeX-Distribution (z.B. TeX Live oder MiKTeX), die es für verschiedene Betriebssysteme gibt, wird dann die Markup-Syntax ausgewertet und eine Ausgabedatei erzeugt (z.B. eine PDF-Datei).
LaTeX wird insbesondere im akademischen Umfeld (vor allem im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich) genutzt. Der Grund hierfür liegt unter anderem in dem Umstand, dass mit LaTeX sehr komplexe mathematische Notationen dargestellt werden können.
In diesem Artikel wird erklärt, wie LaTeX installiert wird. Außerdem erfahrt ihr etwas über LaTeX-Markup.
LaTeX installieren
In Abhängigkeit vom verwendeten Betriebssystem stehen unterschiedliche Distributionen zur Verfügung. Sie enthalten alle Pakete, die für die Verwendung von LaTeX erforderlich sind.
Windows
Für Windows-Systeme kann die MiKTeX-Distribution installiert werden. Im Download-Bereich findet sich die jeweils aktuellste Version.
macOS
Für macOS gibt es ebenfalls eine Version von MiKTeX, die ebenfalls auf der Download-Seite des Projekts heruntergeladen werden kann. Ich bevorzuge aber die MacTeX-Distribution. Die jeweils aktuellste-Version wird auf dieser Seite zur Verfügung gestellt.
Editor
Die Distributionen ermöglichen das Erstellen von LaTeX-Dokumenten. Für das Schreiben des eigentlichen Textes kann ein beliebiger Texteditor verwendet werden. Bei manchen dieser Anwendungen kann über Erweiterungen eine Unterstützung für LaTeX hinzugefügt werden (z.B. Visual Studio Code oder Sublime Text), was die Verwendung von LaTeX deutlich vereinfacht.
Es gibt aber auch Programme, die speziell für die Verwendung von LaTeX entwickelt wurden. So ist beispielsweise das kostenlose Programm Texmaker recht beliebt, das auch zusammen mit MiKTeX oder MacTeX funktioniert.
LaTeX-Markup
Sobald eine Distribution und ein Programm zum Erstellen von LaTeX-Dokumenten installiert wurden, kann es auch schon losgehen. Wie bereits erwähnt, kommt dabei LaTeX-Markup zur Anwendung. Den Anfang machen einige Angaben zur Struktur des Dokuments. Ein einfaches Grundgerüst könnte wie folgt aussehen:
\documentclass{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\title{Grundlagen zu LaTeX}
\author{Bodo Schönfeld}
\date{Juli 2024}
\begin{document}
\maketitle
\section{Einführung}
\end{document}
Es beginnt mit der Angabe der Dokumentenklasse. Sie ist sozusagen der Grundbaustein eines Dokuments und bestimmt das grundsätzliche Aussehen.
In der zweiten Zeile wird dann die Zeichenkodierung (UTF-8) festgelegt.
Es folgt der Titel, der Autor und das Datum. Falls zum Datum keine Angabe gemacht wird, verwendet LaTeX das aktuelle Datum.
Die Zeile \begin{document}
kennzeichnet den Anfang des eigentlichen Dokuments. Es folgt (\maketitle
), das dazu dient, die Titelseiteninformationen an dieser Stelle einzufügen. Die Angabe von (\section{Einführung}
) kennzeichnet schließlich den ersten Abschnitt, der hier die Bezeichnung „Einführung“ hat.
Um daraus ein Dokument zu erstellen, muss dieser Text kompiliert werden. In Texmaker klickt man dazu zunächst auf „Ausführen“ und anschließend auf „Ansehen“ (siehe Abbildung).
Als Ergebnis erhält man folgendes PDF-Dokument:
In Texmaker erscheint das Ergebnis direkt im eingebauten PDF-Betrachter. In den Texmaker-Einstellungen lässt sich für das Anzeigen des Dokuments aber auch ein externes Programm auswählen.
Hier zeigt sich der Vorteil eines Programms wie Texmaker. Auf der linken Seite, im Editor-Bereich (Source Viewer), kann man den Text schreiben und auf der echten Seite erscheint dann das Ergebnis.
Nun könnte mehr Text hinzugefügt werden. In diesem Beispiel füge ich zum Abschnitt „Einführung“ einen Satz hinzu.
\documentclass{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\title{Grundlagen zu LaTeX}
\author{Bodo Schönfeld}
\date{Juli 2024}
\begin{document}
\maketitle
\section{Einführung}
Dies ist mein erstes LaTeX-Dokument.
\end{document}
Daraus wird folgendes Dokument generiert:
Fazit
Die Einarbeitung in LaTeX ist deutlich umfangreicher als dies bei einem herkömmlichen Textverarbeitungsprogramm der Fall wäre. Womöglich hat dieser Artikel aber so viel Interesse geweckt, dass ihr es zumindest mal ausprobieren möchtet. Mit dem Grundwissen aus diesem Artikel seid ihr zumindest in der Lage, einfache LaTeX-Dokumente zu erstellen. Und falls man auf ein Problem stößt, hilft das Internet weiter. Insbesondere auf Youtube gibt es zu LateX mittlerweile zahlreiche gute Tutorials.