Sobald für ein Betriebssystem eine neue Version herausgebracht wird, stellt sich die Frage: Läuft es auch auf meinem System? Für Windows 11 lässt sich diese Frage derzeit nicht eindeutig beantworten.
Betrachten wir zunächst die offiziellen Anforderungen:
- Kompatibler 64-Bit-Prozessor oder SoC (System on a Chip) mit 1 GHz oder mehr, zwei Kerne oder mehr
- Mindestens 4 GB Arbeitsspeicher
- UEFI mit Secure Boot
- TPM 2: Trusted Platform Module, Version 2
Offiziell sind folgende 64-Bit-Prozessoren kompatibel:
- ab Intel Core i-8000 (8. Generation, Coffee Lake)
- ab AMD Ryzen 2000
Hinsichtlich der kompatiblen Prozessoren lässt sich also als Faustformel sagen: Grundsätzlich alle Geräte, die ab ca. 2017 auf dem Markt erschienen sind.
Spannender wird es bei TPM 2. Dabei handelt es sich nicht zwangsläufig um einen Chip auf dem Mainboard, vielmehr gibt es auch Firmware-TPMs (fTPM). Ob auf Eurem PC das Trusted Platform Module vorhanden ist, könnt Ihr im Geräte-Manager überprüfen. Sucht dort nach Sicherheitsgeräte. Als Unterpunkt sollte dort das „Trusted Platform Module 2“ erscheinen. Falls dies nicht der Fall sein sollte, müsst Ihr noch nicht die Flinte ins Korn werfen. Denn möglicherweise ist TPM nicht im UEFI-BIOS aktiviert. Es mag sich also lohnen, dort einen Blick in die Einstellungen zu werfen.
Weitere Informationen zum Trusted Platform Module können übrigens über das Ausführen von tpm.msc
aufgerufen werden. Dazu öffnet man mit der Tastenkombination Windows-Taste
+ R
das Ausführen-Fenster und gibt dann „tpm.msc“ ein.
Auch wenn diese Anforderungen das Feld kompatibler PCs eindeutig definieren, ist die Frage der Systemanforderungen noch nicht abschließend geklärt. Denn in der Praxis war es bisher so, dass bereits Windows 10 auf älteren Geräten lief, die nicht als offiziell unterstützt galten. Hinsichtlich des Merkmals kompatibler Prozessoren, wird dies vermutlich auch diesmal der Fall sein. So mag Windows 11 beispielsweise auch auf Geräten mit einem Intel-Prozessor der 7. Generation laufen (oder noch älteren Geräten?).
Dreh- und Angelpunkt ist also das Trusted Platform Module 2. Als Faustformel kann man sich merken: Wenn Euer PC dieses Modul unterstützt (und ansonsten auch die übrigen Hardwareanforderungen erfüllt sind), wird Windows 11 laufen. Andernfalls werdet Ihr um den Kauf eines neuen PCs nicht herumkommen bzw. weiterhin Windows 10 verwenden müssen.