So gut wie alle Artikel in diesem Blog behandeln Themen zur Programmierung. Dieser Beitrag stellt daher eine Ausnahme dar. Denn es ist der erste Erfahrungsbericht zu einem Smartphone. Genauer gesagt geht es um Googles neues Gerät aus der Pixel-Reihe, das Pixel 7a.
Vorweg: Google hat ein gutes Produkt entwickelt, das etwas teurer ist als die bisherigen Geräte aus dieser Reihe. Im Google Store wird es derzeit für 509 € angeboten. Wer abwartet, wird das Pixel 7a aber in ein paar Wochen zu einem deutlich geringeren Preis erhalten. Käufer der ersten Stunde (bis zum 22. Mai 2023) wird der Kauf aber dadurch versüßt, dass die Pixel Buds A-Series kostenlos dazugegeben werden.
Basisdaten
Das Pixel 7a kann sich sehen lassen: Es hat ein 6,1-Zoll-Display mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz. Diese ist standardmäßig aber nicht aktiv, sondern muss in den Einstellungen eingeschaltet werden:
> Einstellungen > Display > Smooth Display
Das Pixel 7a dürfte genauso lange durchhalten, wie das Pixel 7, vielleicht so gar etwas länger. Denn die Akkukapazität ist mit 4385 mAh etwas größer als beim Pixel 7 (4355 mAh). In den einschlägigen Foren konnte man jedoch lesen, dass der Akku des Pixel 7 länger durchhalten würde, was angesichts der etwas geringeren Akkukapazität seltsam erscheint. Nun ist die Frage der Akku-Laufzeit stets schwer zu beantworten. Denn letztendlich spielt hier das jeweilige Nutzungsverhalten eine entscheidende Rolle. Für mich kann ich sagen, dass ich beim Pixel 7a mit einer Ladung gut durch den Tag komme.
Wenn es dann Zeit ist, das Gerät zu laden, muss man sich kabelgebunden mit 18 Watt begnügen. Drahtloses Laden ist ebenfalls möglich, hierüber wird das Pixel 7a aber nur mit 7,5 Watt geladen. Kein Vergleich also zu manchem Modell anderer Hersteller, die teilweise sogar ein Laden per Kabel mit 100 Watt zulassen (z.B. Xiaomi 13 Pro).
Mit dem Achtkernprozessor (Google Tensor G2) ist das Pixel 7a mit ausreichend Rechenleistung ausgestattet. Googles Prozessor ist der Konkurrenz zwar unterlegen, in der Praxis dürfte das aber für die meisten Anwendungen unerheblich sein. Manche Aussagen dahingehend, dass Pixel-Geräte bei anspruchsvoller Nutzung eher warm werden würden, konnte ich nicht nachvollziehen. Ich muss aber gestehen, dass ich bisher weder 4K-Videos aufgenommen, noch bearbeitet habe.
Update: Hinsichtlich schnell leerender Akkus sowie einer spürbaren Wärmeentwicklung bei Pixel-Geräten hat Google schnell reagiert und ein Update veröffentlicht, das diese Probleme beheben soll.
Kommen wir noch zum Speicher: Das Pixel 7a hat 8 GB RAM und verfügt über 128 GB Flash. Für viele Nutzer dürfte auch das ausreichend sein. Wer aber mehr Kapazität haben möchte, muss zu den Pro-Geräten greifen. Das Pixel 7 gibt es mit bis zu 256 GB Flash, das Pixel 7 Pro gibt es in 128GB-, 256GB- und 512GB-Varianten.
Das Pixel 7a hat eine Dual-SIM-Funktion, d.h. es können eine einzelne Nano-SIM-Karte und eine eSIM verwendet werden.
Ersteinrichtung
Die Einrichtung des Geräts erweist sich als sehr unkompliziert. Nach dem Einschalten ist zunächst eine PIN festzulegen. Dann erhält man die Möglichkeit, das Pixel 7a mit einem anderen Gerät per USB-C-Kabel zu koppeln. In meinem war dies das Vorgängermodell Pixel 6a. Dies ermöglicht die Übertragung der Daten vom bisherigen Smartphone. Anschließend erfolgt die Einrichtung des Fingerabdrucksensors und der Gesichtserkennung. Zum Schluss können noch verschiedene Funktionen konfiguriert werden, z.B. die Liedererkennung, der Dolmetschermodus oder der Sprachassistent. Google spricht hierbei von „intelligenten Funktionen“. Weitere Informationen hierzu erhält man, wenn nach dem Aufrufen der Einstellungen die Option „Pixel kennenlernen“ ausgewählt wird.
Und dann kann es auch schon losgehen. Wobei dies nicht ganz stimmt, denn es werden noch einige Apps sowie Systemupdates installiert.
Nach der Einrichtung
Wie bei Google-Geräten üblich, erhält man ein pures Android, also ein Android ohne irgendwelche Design-/System-Anpassungen, so wie es bei vielen Anbieter üblich ist, um sich visuell von der Konkurrenz abheben zu können. Dies ermöglicht es Google, schnell Updates zur Verfügung zu stellen (während dies bei der Android-Konkurrenz manchmal mehrere Monate dauern kann). Punkten können Google-Geräte auch bei der Dauer der zur Verfügung gestellten Updates: Über einen Zeitraum von fünf Jahren werden Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt. Wer sich also jetzt oder in absehbarer Zeit ein aktuelles Pixel-Gerät zulegt, kann dies lange Zeit unbesorgt verwenden.
Fotos
Ein wesentlicher Grund, sich für ein Pixel-Gerät zu entscheiden, ist der Umstand, dass diese Geräte sehr gute Fotos machen. Verantwortlich dafür ist eine Hauptkamera mit einem 64 Megapixel-Sensor. Dazu kommen eine Kamera für Ultraweitwinkel-Aufnahmen mit 13 Megapixeln und eine Selfie-Kamera mit ebenfalls 13 Megapixeln. Diese Werte sind nun nicht so spektakulär. Darüber hinaus sagt die Anzahl von Megapixeln nicht zwangsläufig etwas über die Qualität der Bilder aus. Allerdings leistet der bei den Aufnahmen zur Anwendung kommende Algorithmus ganze Arbeit. Das Ergebnis sind zum Teil hervorragende Fotos. Lediglich die Aufnahmen mit der Ultraweitwinkel-Kamera zeigen Schwächen.
Fazit
Sei es die Ladegeschwindigkeit, der Prozessor oder die Begrenzung des Flash-Speichers auf 128 GB, beim Pixel 7a muss man zum Teil Abstriche machen. Für ein Mittelklasse-Smartphone es ist es aber ein sehr gutes Gerät zu einem — nach meiner Ansicht — fairen Preis. Wem die 509,- € dennoch zu hoch sind, sollte nicht sofort zugreifen, sondern wenige Wochen warten. Denn dann wird dieses Gerät günstiger angeboten werden. Und was Fotos angeht, können sich andere Hersteller bei Google einiges abschauen. Möchte man diese Qualität bei anderen Herstellern haben, muss man dort deutlich tiefer in die Tasche greifen.